Feldscheunen


In Oberschwaben gibt es noch viele Feldscheunen, die Vögeln, Fledermäusen und Insekten eine Heimat bieten können. Die NABU-Gruppe Südliches Riss- und Umlachtal möchte mit ihrer Initiative zur Belebung und zum Erhalt der Feldscheunen als Lebensraum vieler Arten beitragen. Wir wollen damit dem Artenschwund und mangelnden Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten von Vögeln und anderer Arten etwas entgegensetzen. Viele Menschen unserer Gemeinden Ingoldingen, Hochdorf, Ummendorf und Eberhardzell sollen daran teilhaben.  Das Projekt wird derzeit gestartet.

Foto: Peter Holl
Foto: Peter Holl

Das Feldscheunenprojekt

Das geplante Feldscheunenprojekt soll mehrere Arbeitsschritte umfassen:

  • Wir erfassen und kartieren Feldscheunen, die für eine Nutzung als Nist- und Brutstätte in Frage kommen  
  • Wir bringen Nistkästen für verschiedene Vogelarten, Fledermauskästen, Insektenhotels an
  • Neu gepflanzte Sträucher direkt an den Feldscheunen geben Vögeln und Insekten einen Rückzugsort
  • Nistkästen für die gefährdete Schleiereule sollen ihren schrumpfenden Bestand stabilisieren
  • Webcams geben auch der Bevölkerung einen Einblick in das Leben der Bewohner
  • Langfristige Betreuungsdokumentation der Nistkästen über die Nistkasten-App des NABU
  • Ausstellungen zum Projekt mit Infoständen  
  • Information der Bevölkerung und Aufbau eines "Helferkreises Feldscheunen"

Wir suchen Sie!

Menschen, die Interesse an Natur- und Artenschutz sowie einer intakten Umwelt im nahen Umfeld haben.

 

Sie haben:

  • Etwas Zeit und Lust, für „Ihre“ Umwelt aktiv zu werden, kennen sich in Ihrer Gegend etwas aus
  • Sie sind mobil, kommunikativ, vielleicht handwerklich oder computertechnisch begabt

Wir bieten:

  • Sinnvolle Freizeitbeschäftigung, Naturerlebnisse und Beobachtungen
  • Sichtbare Erfolgserlebnisse
  • Kontakte und Unternehmungen mit Gleichgesinnten.

Nur mit Ihrer tatkräftigen Mithilfe können viele Tiere einen Wohnraum erhalten. Jede/r kann sich im Rahmen der eigenen Möglichkeiten einbringen und bestimmt selbst die eigene Aufgabe/n und den Zeitaufwand:

  • Spaziergänger können erfassen, ob sich neue Bewohner in einer Feldscheune eingefunden haben
  • Fotografen können Bilder vom Geschehen in den Feldscheunen machen
  • Menschen, die gerne schreiben, können Geschichten oder Pressetexte verfassen
  • Für die Bepflanzung brauchen wir tatkräftige Helfer
  • Handwerklich geschickte Helfer machen den tierischen Bewohnern eine Freude mit selbstgebauten Nistkästen
  • Wer mag uns mit dem Aufhängen der Nistkästen helfen?
  • Nistkästen reinigen wird einmal jährlich nötig sein: Wir suchen Nistkasten-ReinigungshelferInnen
  • Nistkästen müssen auch mal repariert werden: Wer möchte helfen?
  • Mithelfer für den Bau von Bienen- /Insektenhotels
  • und viele andere Aufgaben

Falls Sie wenig oder keine Zeit aufbringen können, gibt es die Möglichkeit uns zu unterstützen:

  • Wir brauchen Baumaterial für Vogel- oder Fledermaus- Nistkästen
  • Platz in einem Schuppen oder einer Garage für Material oder Geräte
  • Leute, die Spendengelder akquirieren können, gute Kontakte haben, Fachwissen einbringen können
  • Besitzer von Scheunen und Ställen im Außenbereich. Für Sie sollen keine Kosten oder Aufwand entstehen.

Haben Sie Fragen zu unserem Feldscheunen-Projekt?

Wir beantworten gerne Ihre Fragen. Schreiben Sie uns oder rufen Sie an: Email oder Tel. 07355-6149838  bzw. Mobil: 01573 944 50 67. Wir planen, Interessierte, die sich bei uns gemeldet haben zu einem Infoabend zu unserer Initiative einzuladen. NABU-Mitglied zu sein oder zu werden, setzen wir nicht voraus. Kontakt

 


2025 - Februar:  Anbringen von Nistkästen

Foto: Klaus Mendla

 

Die NABU-Gruppe Südliches Riss- und Umlachtal konnte im Rahmen ihrer „Feldscheunen-Initiative“ vor kurzem zwei weitere Schleiereulen-Kästen an geeigneten Scheunen anbringen.

Dank einer großzügigen Spende von Round Table Biberach und der wohlwollenden Unterstützung durch die Firma Mühlschlegel war es möglich, die beiden Eulenkästen kostenlos zur Verfügung zu stellen, die nun bei Ummendorf und Oberessendorf auf ihren Erstbezug durch Schleiereulen oder, wie es auch oft der Fall ist, durch Turmfalken warten.

 

Vom Vorstandsmitglied Peter Holl wurden die Kästen in der neuen „NABU-Werkstatt“ in Ingoldingen gebaut und individuell dem vorgesehenen Verwendungsort angepasst. Freiwillige Helfer und eine Helferin des NABU brachten die Nisthilfen in den Scheunen sowie die erforderlichen Einflugöffnungen an den Scheunenwänden Anfang Februar, rechtzeitig vor der Brutsaison, in schwindelerregender Höhe an. Auch die Pflege und Reinigung der Nisthilfen soll künftig durch NABU-Mitglieder oder freiwillige Unterstützer/-innen erfolgen.

Wir danken den Geld- und Materialspendern und Eigentümerinnen der Scheunen herzlich für die Unterstützung und die Möglichkeit, uns für die schwindende Artenvielfalt in unseren Gemeinden einsetzen zu können.

Interessierte Scheunenbesitzer/-innen können sich an unsere NABU-Gruppe wenden. Ebenso sind wir für Geld- und Sachspenden dankbar, um unsere Aktion fortsetzen und zahlreiche weitere Nisthilfen für Gebäudebrüter, Fledermäuse, Wildbienen, Hummeln und andere scheunenbewohnende Arten anbieten zu können. 

 

Wichtig für die Schleiereule ist die unmittelbare Nachbarschaft zu freien Feld- und Wiesenflächen. Sie jagt auch in Streuobstwiesen, wo sie Mäuse als ihre Hauptnahrung erbeuten kann. In schneereichen Wintern ist die Schleiereule allerdings auf einen Zugang in die Scheunen angewiesen, um dort Nahrung finden zu können. In Jahren, in denen es kaum Mäuse gibt, brütet die Schleiereule nicht. Dagegen kann es in sogenannten Mäusejahren auch zwei Jahresbruten ab März bis in den Spätherbst geben. 

 

=>=>=>   Update am 20.03.2025: aktuell teilte die Scheunenbesitzerin aus Ummendorf mit, dass bereits "Untermieter" in den neuen Schleiereulenkasten eingezogen sind. Nachbarn hatten beobachtet, dass sich Turmfalken den Kasten als ihr neuen Heim auserkoren haben. Wir freuen uns auch über Turmfalken und hoffentlich eine gute Brutsaison!

 

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Wo kein Platz für einen Eulenkasten ist, findet sich immer eine Möglichkeit, Schwalbennester oder Nistkästen für Stare und andere höhlen- bzw. halbhöhlenbrütende Arten, wie dem Hausrotschwanz, dem Vogel des Jahres 2025, anzubringen:

Am 04.03.25 in Ummendorf angebrachte Schwalbennester.
Am 04.03.25 in Ummendorf angebrachte Schwalbennester.

Den Bau von Schwalbennestern hat unsere NABU-Gruppe zwischenzeitlich nahezu perfektioniert. So lassen sich Nisthilfen für die an Außenwänden brütenden Mehlschwalben "Delicon urbicum" den jeweiligen Gegebenheiten und Wünschen individuell anpassen. Der große Abstand zwischen den Sparren dieses Gebäudes konnte für eine kleine "Reihenhaussiedlung" für die Koloniebrüter optimal genutzt werden. Bleibt nun abzuwarten, ob die Sommerboten ihr neues Zuhause annehmen werden. 
Schwalbennester (auch für Rauchschwalben) bringen wir auf Wunsch auch an Ihrem Gebäude an. Ihre Anfragen nehmen wir gerne entgegen.

 

=>   Bei uns können Sie sich außerdem für die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" bewerben.   <=


Wir danken den Unterstützern!

Der Round Table Biberach hat beschlossen, unser Feldscheunenprojekt großzügig zu unterstützen. Wir danken für den Zuschuss, denn er macht die Anschaffung von nötigen Geräten für den Bau von Nistkästen sowie Baumaterial und Nistkästen möglich. So können Vögel und Fledermäuse eine Wohnmöglichkeit in den Feldscheunen erhalten. 


Bewohner der Feldscheunen

Fotos: Susanne Gnann, NABU Südliches Riss- und Umlachtal